Mass Personalization

Radikale Nutzerintegration in den Produktentstehungsprozess.
Lebenszyklusorientierung und Nachhaltigkeit.

Mass Personalization steht für die radikale Nutzerzentrierung bei industrieller Fertigung: Einerseits treibt sie die industrielle Herstellung individueller Produkte voran, andererseits die Personalisierung von Massenprodukten. All dies zu Kosten im Bereich der konventionellen Massenfertigung.

Ziele der Mass Personalization sind die Entwicklung und Erschließung von Märkten für die Produzenten durch die optimale Erfüllung von Nutzerbedürfnissen.

Im Gegensatz zu Mass Customization beschränkt sich Mass Personalization nicht auf die Anpassung von Produkten aus der Massenfertigung an Kundenanforderungen zum Zeitpunkt der Herstellung. Mass Personalization geht auch auf veränderliche Nutzerbedürfnisse und wechselnde Benutzer*innen ein und verfolgt die nutzerzentrierte Anpassung von Produkteigenschaften entlang des gesamten Produktlebenszyklus: von der Entwicklung und Herstellung über die Nutzung und Umnutzung bis hin zur Wiederverwendung als Rohstoff.

Mass Personalization steht in engem Zusammenhang mit der digitalen (Daten) und biologischen Transformation (biointelligente Prozesse).

Mass Personalization ist getrieben durch aktuelle technologische, gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen:

  • Individualisierung im globalisierten Markt
  • Segmentierung der Märkte
  • Product-as-a-Service
  • Entwicklung des Consumers zum Prosumer
  • Share Economy
  • Dienstleistungsintegrierte Produkte
  • Big Data
  • Künstliche Intelligenz
  • Digitalisierung der Produkte und Künstliche Intelligenz
  • Industrie 4.0
  • Generative Fertigungsverfahren
  • Klimaneutralität
  • Ziele für die nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Losgröße 1 zu Kosten der Massenproduktion.

Diese Trends ändern die Sicht auf Produkte und die Kundenindividualität drastisch und disruptiv. Die Vernetzung physischer Produkte (cyberphysische Produkte) und die Integration mit Diensten und Dienstleistungen, die Veränderung vom Produktangebot zum Dienstleistungsangebot sowie eine aktive Einbindung der Nutzer und Kunden in den Produktentstehungsprozess stellen das klassische Paradigma der kundenindividuellen Massenfertigung oder Mass Customization grundlegend in Frage. Eine lineare Wertschöpfungskette zum persistenten produktlebensbegleitenden Wertschöpfungsnetz ist nicht länger gegeben.